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VIRUS vorläufiger Abschluss

Poliomyelitis Virus
Poliomyelitis Virus

Die Art und Weise wie Wissenschaftler, insbesondere die, deren „Wirken“ sich im Moment als so schadbringend erweisen, zu ihren Aussagen kommen, steht im Kontext von Wissenschaftstheorie und wissenschaftlicher Methode; insbesondere aber im Spannungsfeld zwischen den objektiven und subjektiven Erkenntnismöglichkeiten der Forscher selbst. Mit „Objektiv“ meine ich die menschlichen Kognitionsmechanismen und mit „Subjektiv“ meine ich die persönlich, psychologischen Befindlichkeiten der Forscher, deren Bedeutung man nicht zu hoch veranschlagen kann. 

Deshalb werde ich die Entwicklung, die meiner Meinung nach wesentlich zu den heutigen, verfahrenen Wegen, wie man überhaupt zu wahren Aussagen in der Wissenschaft finden kann, zunächst ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit umreissen. Ich bitte, den leichten Unterton von Ironie zu entschuldigen. Danach zeige ich wie sich das Ergebnis dieser Entwicklung in der Virologie ausgewirkt hat. Wobei das gezeigte Geschehen durchaus als paradigmatisch für heutige Strukturen von Wahrheitsfindung ganz allgemein und nicht nur in den Wissenschaften gelten kann.

Wieder liegt der Ausgang zu meinen Überlegungen bei René Descartes. Sein berühmtester Satz „cogito ergo sum“ „ich denke, also bin ich“ hat das Ende Gottes eingeleitet. Denn zuvor lagen Ursprung und Existenzgrundlage des Menschen in seinem Erschaffensein durch Gottes Schöpfungsakt. Dieses Wissen vermittelte immerhin einen Hauch von Bescheidenheit, womöglich sogar Demut. Nach Descartes aber liegt die Grundlegung der Existenz im eigenen Denken. „also bin ich“ ist eine Seins-Aussage. Auch wenn der gläubige Philosoph damit der „Erschaffer“ sicher nicht abschaffen wollte, lag diese Konsequenz bereits als Anlage in diesem Satz. Descartes soll  in einer früheren Version seiner These „cogitans ergo sum“ postuliert haben. Daraus ergäbe sich dann eine Bedeutung wie etwa „während ich denke, bin ich“ oder „denkend bin ich“. Zum Glück hat diese Version keine weitere Verbreitung gefunden. Denn sonst würde der Mensch nur im Denkakt selbst erscheinen. Damit hätte der Mensch Wesen und Substanz verloren. Aus dem Menschen wäre ein Vorgang geworden.

Wenn der Mensch so gewissermaßen seine Existenz einem inner-menschlichen geistigen Vorgang verdankt, verändert sich auch seine Position im Verhältnis auf die Welt: die Welt geschieht in seinem Denken. Vor diesem Hintergrund ist der Rationalismus, eine geisteswissenschaftliche „Schöpfung des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts entstanden. Der Rationalist glaubt, dass alle wirklichen und wahren Aussagen und Erkenntnisse über die Welt nur über seine gedankliche „Arbeit“ erlangt werden können. In gewisser Hinsicht erschaft er die Realität dabei. Diese Position löste bei anderen Denkern, insbesondere den Engländern Locke, Hobbes und Hume heftigen Widerstand aus. Sie meinten, alles was über die Welt allein über die Ratio ausgesagt würde, spiegele allein innerpsychische Vorgänge. Wahre Aussagen über die Welt gelängen nur über die Erfahrung. Die Daten müssten und könnten auch nur zuvor über die Sinne aufgenommen werden. Deshalb könne allein die Rezeption von Sinnesdaten zu wirklichen und wahren Aussagen über die Welt führen. Das war die Geburt des Empirismus. In seiner verschärften Form führte der Empirismus zum Positivismus: Nur was mit den Sinnen erfahrbar sei und somit positiv vorläge und bestätigbar sei, komme allein in der Wissenschaft in Betracht und könne Geltung erlangen. Später mussten die Philosophen sich wieder weitestgehend von dieser radikalen Perspektive verabschieden. Denn sollte alleine der Positivismus als allgemeines Maß für den Wahrheitswert wissenschaftlicher Aussagen beanspruchen, dann wäre das im gleichen Augenblick das Ende für die auf Naturgesetzen fussenden Wissenschaften gewesen. Denn hatte man etwa schon einmal „das Gesetz“ der Gravitation gesehen, geschweige denn irgendein anderes Gesetz oder irgend ein anderer allgemeiner Begriff. Liessen sich solche Gesetze aber nicht mit den Sitten erkennen, dann gab es sie auch nicht. Der Positivismus hätte zu Naturwissenschaften ohne allgemein gültige Aussagen geführt.  Übrigens wäre es auch das Ende für die Liebe gewesen. Es sei denn man hätte damit positiv vorhandene, messbare physiologische Merkmale bezeichnet. Das wollte man dann doch nicht. Die radikale Formulierung des Positivismus verlor an Relevanz. Aber im „Herzen“ ist auch heute noch jeder Naturwissenschaftler ein Positivist. Er lässt nur gelten, was messbar ist. Und ebenso ist heute jeder Wissenschaftler auch ein Rationalist. Die moderne Technik gestattet ihm eine Theorie, die er erdacht hat als Modell in seinem Rechner nachweisbar und messbar zu machen, indem er (Wirklichkeit und Tatsachen) modelliert. Das dieses Vorgehen, freundlich formuliert, als Mogeln anzusehen ist und letztlich aus dem Vortäuschen falscher Tatsachen besteht ist heute für viele Menschen schwer zu erkennen, da mittlerweile große Teile des wissenschaftlichen Systems von diesem Virus infiziert sind. Zumal man letzten Endes eigentlich von „Betrug“ sprechen müsste.

Was haben diese Betrachtungen mit dem Thema „Virus“ zu tun?

Stellen Sie sich vor: Sie beobachten ein Krankheitsgeschehen mit allerlei Symptomen. Sie möchten gerne die angenommene Krankheit heilen. Sie sind Empirist, Positivist und heimlicher Rationalist. Deshalb sind Sie auf jeden Fall schon einmal sicher, dass da kein gekränkter Geist oder Gott sein Unwesen treibt. Ein Miasma, also eine irgendwie krankmachende Kraft oder geheimnisvolle Substanz, lehnen Sie auch entschieden ab. Sie sind sich sicher, die Krankheit muss durch „irgend Etwas“ ausgelöst worden sein. Dieses „Etwas“ muss notwendig über die Sinne wahrnehmbar sein. Falls Sie das „Etwas“ noch nicht positiv bestätigen können, dann schauen Sie in diesem Moment der Untersuchung noch nicht „richtig“, oder Sie suchen an der falschen Stelle. Manchmal müssen Sie sogar einsehen, dass Sie noch nicht die richtigen Werkzeuge haben, um das „Etwas“ zu packen zu kriegen. 

Allerdings sind Sie als heimlicher Rationalist schon ein ganzes Stück weiter, wenn Sie dem Objekt Ihrer Suche einen besseren Namen als Miasma geben. Der erweckt doch nur Erinnerungen an lange vergangene, abergläubische Zeiten. Die Wahl fällt auf den Begriff „Virus“. Zwar heisst das „giftig“, also das selbe wie Miasma, klingt aber bedeutsamer und moderner.

Das große Problem der Wissenschaftler, die sich mit der Suche nach dem Grund für manche Krankheiten beschäftigten, lässt sich mit einem Bild beschreiben. Stellen Sie sich vor, Sie haben nur die geheimnisvolle durch keinerlei Erfahrung untermauerte Bezeichnung „Pilz“. Dennoch haben Sie sich dazu entschieden, dass die spannendste Aufgabe, für deren Lösung Sie Ihr Leben einsetzen wollen, darin besteht „Pilze“ zu suchen und vor allem zu finden. Aber Sie haben nicht mehr als den Namen. Leider kann man den Pilz nicht finden, wenn man nur den Namen hat, der an keinen realen Inhalt gebunden ist. Wonach soll man denn nur suchen? Aber wie gesagt, wir haben uns ja einen geheimen Rest von Rationalismus bewahrt: die Welt entsteht im Geist.

So untersuchten die Wissenschaftler, die sich bald Virologen nannten, die Opfer von Krankheiten mit unklarer Ursache. Als gute Wissenschaftler wussten Sie nur eines bestimmt: etwas wird durch Etwas verursacht.

Also musste doch etwas sein, dass man „sehen“ konnte, dass sich als „positiv“ im Sinne einer real vorhandenen, folglich nachweisbaren Entität beschreiben können lassen musste. Und das man deshalb später auch bekämpfen könnte. 

Das war ein Moment des Triumphs der Medizintechnik. Unter dem Blick durch das Mikroskop wurden im neunzehnten Jahrhundert Krankheitserreger- oder Keime entdeckt und als DIE krankmachenden Entitäten identifiziert. Die Infektionslehre wuchs und wurde zum beherrschenden Paradigma für Krankheitsgründe. Eigentlich muss man sagen, die Bedeutung der Infektionslehre wurde „postuliert“, und das heisst, Etwas wird zu Etwas erklärt! Manche der größeren Entitäten, die man unter im Mikroskop fand, nannte man Bazillen oder Bakterien. Koch wurde berühmt, weil er das Tuberkel-Bakterium entdeckte. 

So nähern wir uns langsam im Laufe der Zeit dem Problem „Virus“ selber an.  

Das Virus, das ich an anderer Stelle ja schon eine „theoretische Entität“ genannt habe. 

Die meisten Keime machten es den Wissenschaftler leicht. Auf die eine oder andere Weise konnte man sie sehen, sie konnten empirisch nachgewiesen und positiv bestätigt werden. Leider stellte sich aber heraus, dass die postulierten Erreger mancher Krankheiten nicht zu sehen waren. Für den strammen Positivisten hiess das allerdings nur: „zu sehen wäre er schon, denn das muss so sein, wenn wir nur das richtige Sehwerkzeug hätten!“. 

Wohin das führt, zeigt das „Photo“ eines Polio-Virus, das mit Hilfe eines Elektronenmikroskops angefertigt wurde (siehe Bild oben am Anfang des Textes). Was soll man dazu sagen? In Köln sagt man, wenn du es glaubst, dann siehst du es auch! Nebenbei bemerkt: können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn ein Medizinstudent beim Anblick eines solchen Beweises seinen Professor fragt: echt jetzt?

Leider stellte sich keine Sichtung eines Virus ein (s.o. die Metapher vom unbekannten Pilz). Allerdings will ich niemanden daran hindern, eine solche Aufnahme (s.o.) für einen wissenschaftlichen Beweis zu nehmen. 

Ich selbst bin da nach wie vor skeptisch. Sie kennen mein Beispiel vom Einhorn. Ich sehe beim Nachweis eines Einhorns und dem Nachweis eines Virus bei der Indizienlage keine größere Unterscheidung im Wahrheitswert. 

Ausserdem: wenn Medizinern und Virologen solche Bilder als Beweis genügen, dann finde ich überhaupt nicht mehr überraschend, dass nur etwa 15% aller schulmedizinischen Behandlungen einer Überprüfung auf Evidenz standhalten und sich für die „restlichen 85% keine Evidenz ihrer Wirksamkeit findet. 

Kommen wir noch mal zur wissenschaftstheoretischen Betrachtung vom Beginn meines Textes zurück: Descartes > Rationalismus > Empirismus > Positivismus.

Nur was über meine Sinne erkannt wird ist wirklich und kann deshalb ein Objekt der Wissenschaft sein (und zur Not habe ich immer noch die Kraft meiner Vorstellung in der Hinterhand). Wenn man mit diesen machtvollen Werkzeugen keinen Erfolg hat und den vermuteten „verdammt kleinen“ Erreger nicht nachweisen kann, sollte dann nicht zumindest in Erwägung gezogen werden, ob es nicht einen anderen Grund für eine Krankheit geben könnte, als einen „verdammt kleinen“ Erreger, der sich meinem positiven Zugriff entzieht? Leider nicht, denn stellen Sie sich vor, Sie wären ein Virologe, der sein Leben der Aufgabe gewidmet hat „verdammt kleine“ Entitäten zu erforschen. Für den ist das ist keine Option! (Oh je, wir ahnen, hier öffnet sich die Sicht auf eine Fülle psychologischer, vielleicht sogar pathologischer Strukturen. Das ist aber nicht Thema dieses Textes, obwohl die Frage äusserst spannend ist, wie es dazu kommt, dass jemand Etwas auf seine bestimmte Weise erlebt und seine Folgerungen im Ergebnis für evident hält.)

Zwischendurch ein kleiner Exkurs in das Reich möglicher Erklärungen auf die Frage: wie ist das alles nur möglich?

Etwa in der Zeit in der sich die Virologen mit der Problemlage herumschlugen: „warum zum Kuckuck, entzieht sich das Objekt unserer Forschung so trotzig?“, zeigten sich ihnen neue Lösungsmöglichkeiten und potentielle Auswege aus ihrer Zwangslage. Denn gleichzeitig intensivierte sich die Diskussion der Quantentheorie. Konnte man die Quanten etwa sehen? „Mal ja, mal nein, mal so, mal anders!“ lautete die Antwort der Physiker. Und das machte sogar noch den Charme der Quanten aus. Kein Mensch scherte sich mehr um Empirie und Positivismus. Sprangen die Quanten denn nicht nur in den genialen Gedanken von Mathematikern und Physikern umher? Und dennoch galten diese „verflixt kleinen“ Teilchen alsbald als Grundstoffe des gesamten Universums. 

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Entwicklungen in der Physik dazu beigetragen haben könnten, dass sich die Virologen erkannten: „Unsere eigene Theorie ist so stark wie unser Glauben an sie, und unserer Fähigkeit darin, ihre existentielle Wucht durch das Warnen vor manchen extrem gefährlichen „verflixt kleinen“ Teilchen zu steigern.“ 

Im nächsten Schritt wandten sie für die Formulierung ihrer Theorie von den Viren die kreative Technik der „Modulation“ von Fakten an. Ihr gut bewahrter Rest an Rationalismus verführt Wissenschaftler dazu, die eigenen Gedanken für Fakten zu halten. Man muss sie nur noch irgendwie sichtbar machen und schon sind sie positiv bestätigt. Modulation erinnert ein wenig an das Zeichnen von Bauplänen schöpferischer Architekten. Mit dieser Methode kamen die Virologen verblüffend schnell und überzeugend von hoffnungsgesättigten Vermutungen zu postulierbaren Evidenzen. Eigentlich wäre hier eher von Pseudo-Evidenzen zu reden. Aber nach wie vor gilt: was du glaubst, das siehst du! (Das faszinierende Thema der Kognitiven Verzerrung!)

Das funktioniert so, sagt der findige Virologe: ich habe hier eine Wirkung in Form eines Krankheitsgeschehens, dafür muss es eine Ursache geben. Weil ich Viren erforsche bietet sich an, diese Ursache als „Virus“ zu bezeichnen. Dann wird festgelegt, wie das Virus „auszuschauen“ hat damit es zu meiner Theorie passt. Dafür nutze ich das Werkzeug der Modulation. Und schon kann ich das Objekt meines Forschens über meine Sinne positiv wahrnehmen und es auch andere wahrnehmen lassen, denn die anderen verfügen ebenfalls über Bildschirme. Damit ist dann irgendwie (Hokuspokus?) gleichzeitig ein empirischer Beweis erbracht. Die äussere Gestaltung der Modulation ist, so möchte ich es formulieren, gewissermaßen Modeabhängig. Spätestens seit dem Aufblühen der Genetik, sind DNS und mRNS der ganz „heisse Stoff“. Danach hat sich das optische und inhaltliche Ergebnis unseres Forschungsergebnisses zu richten. Also: ein Virus besteht aus einer Ballung von Aminosäuren. Das sieht in etwa so aus, wie ein Haufen Regenwürmer in Formaldehyd. Das Problem mit den Forderungen des Positivismus nach Evidenz und Sichtbarkeit wird mit dem „Photo“ und der veröffentlichten Genauigkeit meines Modells „gelöst“.

Galilei vermutetet aufgrund seiner Berechnungen, dass es einen Jupitermond gibt. Schließlich hat er mit seinem Fernrohr entdeckt, dass es den Mond tatsächlich gibt. Der Virologen hat auch eine Vermutung, nämlich die, dass hinter einem bestimmten Krankheitsgeschehen eine „verflixt-kleine“ pathogene Entität steckt, das Virus. Anders als Gallilei gelang es ihm nicht, das vermutete Objekt aufzuspüren. Er weist sein Objekt nach mit einer computergesteuerten Modulation, die er selbst erstellt hat. In einem Kriminalfall ohne konkreten Indizien, Beweise, Spuren die auf den Täter verweisen, die zeigen wer er ist und wie er aussieht, würde dann der Kriminalist, der handelt wie ein Virologe ein Bild zeichnen von dem Täter, so wie er sich ihn in seinen Gedanken und seiner Phantasie vorstellt. 

Dieser ganze skandalöse Vorgang lenkt den Blick auf ein zentrales Problem unserer Zeit: der Mensch ist schon seit langer Zeit so weit von seiner eigenen Welt entfremdet, einer Welt in der er sich noch guten Mutes und mit berechtigtem Optimismus auf seine Wahrnehmung und sein Urteil verlassen konnte, dass man ihm, so fürchte ich schon gleich ALLES verkaufen kann. Zur Begründung reicht mittlerweile ein mit Autorität vorgetragenes „das ist so!“ Da kann man sich den ganzen Rationalismus, Empirismus und Positivismus und den ganzen Rest gleich sparen.

Ein letztes mal komme ich auf mein Pilz-Beispiel zurück. Wenn der Pilzsammler in spe nicht weiss, wie ein Pilz aussieht, kann er keine Pilze identifizieren und auch nicht sammeln. Was bleibt dem Pilz-Sammler übrig, um doch noch zu seinem Pilz zu kommen. Er begibt sich in die gefährliche Welt des trial and error oder in die bunte Welt der Phantasie. Er kann zum Beispiel ganz einfach seinen Fund zum Pilz erklären. Das wäre dann ein Postulat. Leider kann das ins Auge gehen. Aber er kann auch Glück haben, denn auch wenn er nicht weiss, wie ein Pilz aussieht, ist es doch immerhin so, dass es Pilze unter den Dingen gibt, die er findet. Diesen Vorteil hat der Virologe nicht, denn er kann das Virus leider überhaupt nicht sehen. Er muss seinen Virus erst erschaffen. Dann weiss er wie er aussieht und kann ihn finden. Weiterhin kann sich der Pilzsammler ja auch mit weiteren „Pilz-Sammlern“ zusammen tun und gemeinsam beschliessen, was denn ein Pilz sei. Das kann zwar auch ins Auge gehen, aber der gemeinsame Beschluss stärkt immerhin die Gewissheit. Das ist tatsächlich eine weit verbreitete Methode nicht nur unter „Pilzsammlern“ sondern auch im Wissenschaftsbetrieb. 

Wenn alle Virologen sagen, das ist ein Virus, dann stimmt das auch. Basta! 

Die vorsichtigen, klugen potentiellen Pilzsucher aber entscheiden sich dafür, dass Projekt zurück zu stellen bis sie jemanden finden, der das Ergebnis ihrer Suche „mal“ probiert. Das kommt für einen Virologen, vor einer über hundertjährigen glanzvollen Geschichte brillianter Entdeckungen und seinem langen aufopferungsvollem Studium nicht infrage. Nach Lage der Dinge kann er nicht sagen: „Leider! Nichts Genaues weiss ich nicht!“. 

Wieder einmal muss ich zuletzt die Tatsache beklagen, das man Gott für tot erklärt hat. Seine Existenz war immer noch ein Korrektiv. Auch wenn diese Korrektiv nicht perfekt war. Sein Thron ist „frei geworden“. Dieser Platz wurde freigemacht von denen, die jetzt darauf sitzen. Darauf sitzen die Naturwissenschaftler. Sie sind  Propheten ihrer eigenen Wahrheit. Sie entscheiden, was evident, empirisch belegt und sogar positiv gegeben ist.

Manch einer fordert einen „Hundeführerschein“.

In den Achtzigern forderte man einen „Elternführerschein“.

Heute müssten wir einen „Wissenschaftsführerschein“ fordern. 

Ich bin der Ansicht, dass es bei diesem Thema letzten Endes um das viel grundlegendere Thema der menschlichen Erkenntnisfähigkeit geht. Ich beende das Thema „wie wirklich ist ein Virus“ für mich hiermit. Für mich ist die Frage beantwortet. Danach möchte ich mich wieder dem Thema „Epigenetik“ mit dem nächsten Teil „Epigenetik eines Kulturkreises, Dogmen des Christentums als DNS-Schalter“ beschäftigen.