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Unter großem Druck, zunächst ein Artikel von Boris Reitschuster, danach mein Text, der davon inspiriert ist

Der Artikel von Boris Reisschuster weist auf wichtige Fragen und Problemfelder hin. Insbesondere die Frage, wie wir alle mit dem ungeheuren Druck umgehen können, der in dieser Zeit auf uns lastet. Das betrifft Menschen auf der ganzen Welt, wenngleich lokal mit unterschiedlicher Wucht und Gewichtung, mit Differenzen in Resilienz und Bewusstheit. Allerdings vermag ich dazu, wie in anderen Ländern mit dem Druck umgegangen wird, nur dem Hörensagen nach und vermutend eine Aussage zu treffen. Aber zu der bedrückenden Situation in unserem Land mache ich mir dauernd Gedanken. Ich versuche wahrzunehmen, zu empfinden, zu überdenken und zu verstehen, welche Konsequenzen dieser umfassende Dauerdruck auf meine Seele, meinen Verstand und meinen Körper hat. In Gesprächen erfahre ich Manches darüber, wie andere die Zeit erleben. Zuletzt glaube ich, dass mir meine Erfahrung die eine oder andere plausible Vermutung gestattet, mit welchen Reaktionen bei vielen meiner Mitmenschen zu rechnen ist.

Die Hauptkennzeichen dieses „Drucks“ bestehen in der Zerstörung des Vertrauens zu unserem Führungspersonal. Das verbindet sich unmittelbar mit jeder traumatischen Erinnerung im Zusammenhang mit unseren Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen. Damit hat dieser Anteil des Drucks sogleich Ausgangspunkte, deren Unterscheidung nicht unbedingt leichtfällt. So dass sich hier bereits viele Probleme mit Projektionen, Übertragungen und ähnlichen Mechanismen ergeben. Dabei bleibt es nicht beim Vertrauensverlust, denn tagtäglich verdichten sich die Anzeichen dafür, dass das Führungspersonal uns bewusst Schaden zufügt, ja sogar Schaden zufügen will. Das verschärft innere Konflikte und die Gefahr von „Verwechslungen“.

Wir werden in Angst gehalten. Ich möchte auch hier an die Konsequenzen erinnern. Selbst diejenigen unter uns, die das böse Spiel zu durchschauen meinen, sind von den Stressantworten ihres Körpers nicht gefeit. Denn selbst wer sich mit gutem Recht nicht vor viralen Horrorszenarien fürchtet, muss mit unwillkürlichen Reaktionen seines Körpers rechnen, von der Überfunktion der Nebennierenrinde bis zu den Folgen einer dauergestressten Amygdala.

Was aber auch zu sehr nachteiligen Reaktionen führen kann, ist die Tatsache, dass wir uns nicht auf eine, für unsere unbewussten Selbsterhaltungsstrategien angemessene Weise zur Wehr setzen können.  Das gilt insbesondere für den immer stärker werdenden Druck durch die akuten Maßnahmen, aber mehr noch für die drohenden weiteren würgenden Einschränkungen über Impfpass, digitaler Chippung und einer möglichen Impfpflicht und was noch alles geplant sein mag.

Ich habe schon vom „Erlösungswunsch“ gesprochen. Der hat sich schon artikuliert in der Hoffnung auf Trump, positive kosmische Energien a la Wassermannzeitalter oder Heiliger Geist, auf die Rettung durch höhere Wesen einer anderen Welt, in Horoskopen, die das Ende von allem Bösen ankündigten und, und, und. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man. Aber es ist weitergegangen mit der Gewalt gegen uns. Das kann zu dem Eindruck führen, auf verlorenem Posten gegen eine übermächtige Gewalt zu stehen. Auch wenn es tatsächlich viele Wege gibt, sich zur Wehr zu setzen. Aber dieses Gefühl des „Ausgeliefertseins“ ohne sich konkret gegen den Angriff wehren zu können, indem wir dem Führungspersonal einen Knüppel auf den Kopf hauen und es verjagen aktiviert alle unbewussten Überlebensmechanismen. Aber die Möglichkeiten für Angriff, Flucht und Verteidigung führen nicht wirklich in eine Befreiung. Jetzt komme ich zu der Frage, auf die ich hinauswill; über die nachzudenken, ich für wichtig halte: Der Druck löst sich nicht am eigentlichen Adressaten, steigt also an, muss aber raus. Es passt das Bild vom Dampfkochtopf. Der Druck wird sich also von dem unangreifbaren, abstrakten Bedroher, auf die meine unmittelbare Lebenswelt richten. Hier wird er sich manifestieren. Und: es sind keine guten Gefühle damit verbunden, sondern Gefühle von Angst, Wut und Schmerz. Sehr wahrscheinlich wird sich diese Energie auf „Objekte“ in meinem Umfeld richten. Da kann sich diese Energie aber nicht lösen. Und das kann zu sehr schwierigen Problemen führen wegen des damit beteiligten hohen, schmerzhaften Drucks.

Leider habe ich keine Idee, wie solche Situationen auszuschließen sind.

Die bekannte Regel Nr. 1: „atmen“ etc. erscheint als Mittel. Aber wenn sich die Projektionen, Übertragungen, der „Dampfkochtopf-Effekt“ erst einmal manifestiert haben wird es schwieriger, zumal ja jeden Tag noch mehr Druck dazu kommt. Was bleibt: Milde mit sich selbst und mit anderen, Geduld und die Hoffnung darauf, dass es doch noch gelingt, dem schrecklichen Geschehen unserer Tage Einhalt zu gebieten. Da warten ruhigere und entspanntere Tage auf uns.

 

Ergänzung:

Wenn der Adressat die Bedienung, Beantwortung, Bestätigung einer Projektion oder Übertragung etc. nicht in einer für den Absender angemessenen, gewünschten, erwarteten Weise bedient, beantwortet oder erwidert, sich womöglich sogar in offener Artikulation des Sachverhaltes aus seiner Sicht artikuliert und das Angebot einer „Neurosen-Verbrüderung“ im Sinne der Übernahme der Projektion, Übertragung etc. zurück weist, muss mit erheblichen Problemen in der Beziehung gerechnet werden.